„Gute Geister“ schweben zu Pfingsten ins Museum ein

Tauben im Museum
Bildrechte Heidi Wolfsgruber

Reach-out- Projekt des Museum Kirche in Franken

Wie lassen sich gute Geister sichtbar machen? Seniorinnen und Senioren aus 18 Pflegeeinrichtungen aus der Region zeigen wie es geht: Mit Hilfe ihrer Betreuerinnen vor Ortfalteten sie viele bunte Papiertauben und schickten sie ans Museum Kirche in Franken. Dort schweben sie nun unter der großen Heilig-Geist-Taube im Kirchenschiff – als Pendant zu den gewebten „Feuerzungen“ der Künstlerin Andrea Thema im Chorraum.

Die rot leuchtende Kunstinstallation zu Pfingsten hat das Museumsteam zu diesem „Reach-out“ Projekt inspiriert. Ein Paket voller Bilder und Texte sowie ein extra gedrehter Film und entsprechendes Bastelmaterial wurden an die verschiedenen Pflegeeinrichtungen geschickt. Diese konnten damit die Wochen vor Pfingsten nach eigenem Ermessen für ihre Bewohner und Bewohnerinnen gestalten. Museumsleiterin Dr. Andrea Thurnwald zeigte sich freudig überrascht von dem umfangreichen Rücklauf an verschiedensten Papiertauben: „Die Aktion hat so großen Anklang gefunden, dass viele Einrichtungen sich sogar eine Fortsetzung wünschen.“ Die Fotos, die aus den Pflegeheimen mitgeschickt wurden, zeigen eifrige Bastler und Bastlerinnen. Laut Betreuungskräfte war das Falten für manche Ältere gar nicht so leicht, doch gemeinsam hätte man sich „durchgebissen“. Museumspädagogin Claudia Berwind unterstreicht: „Unser Ziel war es, Teilhabe und Inklusion zu ermöglichen – und das haben wir erreicht. Viele ältere Personen haben sich gerade deshalb so engagiert beteiligt, weil sie wussten, dass sie damit an einem größeren Projekt mitwirken.“

Die Pfingstaktion soll zeigen, dass es gerade auch in Alten- und Pflegeheimen gute Geister für ein gutes Miteinander von Bewohnerinnen wie von dort Arbeitenden braucht. Doch hinter der Leichtigkeit der Papiertauben verbirgt sich auch ein schweres Anliegen. Die theologische Referentin am Museum, Pfarrerin Heidi Wolfsgruber, betont: „Care Arbeit ist wichtig und wertvoll – und daher sollte sie auch entsprechend bezahlt und gewürdigt werden.“ Die Pfarrerin hofft, dass die vielen Tauben den oder die Betrachterin auch daran erinnern, dass jeder und jede einen gewichtigen Anteil daran hat, dass das gesellschaftliche Miteinander gelingt – gerade auch in herausfordernden Zeiten wie diesen.

Zeitgleich mit Pfingsten startet auch die Themenwoche im Museum Kirche in Franken mit täglichen Angeboten. Darunter eine Mitmachaktion, bei der es darum geht, die Anzahl der Papiertauben zu schätzen. Die Lösung wird dann am Ende der Mitmachwoche auf der Museumsseite bekanntgegeben.

Kontakt:
Heidi Wolfsgruber
heidi.wolfsgruber@bildung-evangelisch.com
Tel. 09339 98 999 97