Ideen und Modell

Bei der Dekanatssondersynode zum Landesstellenplan am 2. April 2022 wurde mit breiter Mehrheit folgendes Modell zur konkreten Weiterbeplanung ausgewählt:
Modell: Einsparung von zwei 0,25-Anteilen in 2 Regionen, Ausgleich über ganzes Dekanat

Regionen und Stellenperspektiven:

Region Nord: Gnodstadt, Gnötzheim I und II, Herrnberchtheim (in Kooperation mit Ippesheim und Bullenheim), Weigenheim
→ in dieser Region bleiben alle bisherigen Anteile erhalten, obwohl auch hier 10% an Einsparungen mitzutragen sind. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass hier noch Potenzial für Beauftragungen oder regionale Aushilfe ist. z.B. externe Trauungen.

Region Südost: Langensteinach, Ulsenheim, Seenheim-Ermetzhofen (in Kooperation mit Uffenheim)
→ hier ist eine 0,75-Stelle enthalten, die anders werden muss. Zudem ist Ulsenheim zu klein für 1,0, sollte aber günstigerweise als 1,0 erhalten werden. Deswegen findet ein Ausgleich in der Region statt: aus 2,75 Stellen werden 2,5 Stellen. Dies bietet sich an, da Pfarramtsführung Langensteinach bereits extern ist.

Region West: Aub, Gollhofen, Lipprichhausen, Simmershofen, Wallmersbach
→ Hier ist wieder eine 0,75-Stelle mit Änderungsbedarf enthalten. Es findet eine Reduktion in  der Region von 3,75 auf 3,5 Stellen statt. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die noch zu beraten sind.

Uffenheim: Uffenheim bleibt für sich und kooperiert mit den Landgemeinden, um Ausgleich in den Bereichen Gottesdienst und Kasualien anbieten und beziehen zu können.

Die Planung wird noch bedingt von Stellenbesetzung, Vakanzen, Ausschreibungen und von der Lage der Pfarrhäuser. z.B. Wallmersbach und Langensteinach kooperieren schon lange, trotzdem macht eine Trennung für die Kürzung Sinn. Gollhofen will ein Pfarrhaus erhalten und Uffenheim III hat keines: hier müssen neue Gedanken mit ins Kalkül gezogen werden.


Es gibt auch Ideen, wie man mit dieser Bedrückung durch Landesstellenplan und noch viel mehr durch Vakanzen umgehen kann. Entscheidend ist, dass alle Ideen auch auf die lange Distanz funktionieren können.

Regionen im Dekanat: In manchen Bereichen gibt es bereits Regionen und Kooperationsräume, in denen Dinge gemeinsam geplant und angepackt werden. Im Jugendbereich ist schon immer das Dekanat die Ebene für die Angebote. Da die Jugend als Zukunft der Kirche besonders wichtig ist, ist mit der 0,5-Stelle Konfi-Projekt hier eine Schwerpunkt gesetzt. Diakon Ralf Romankiewicz übernimmt hier eine Doppelrolle und organisiert sowohl in den vakanten Gemeinden die Präpi- und Konfiarbeit mit, bietet zusätzlich aber auch zentrale Angebote an. In anderen Räumen wird der Gottesdienstplan gemeinsam erstellt, Gruppen und Kreise werden gemeinsam gehalten.

Hier muss noch mehr geschehen, damit auch Vakanzen nicht mehr nur an einer oder zwei Personen hängen, was auf längere Sicht zur Überlastung führen kann. Auch gemeinsame Verbünde im Bereich der Verwaltung und Pfarramtsführung machen die ersten Schritte. Dies aber rechtlich oftmals eine komplexe Angelegenheit.

Schwerpunkte und veränderte Aufgabenverteilungen: Gerade dann, wenn es mit dem Zeitbudget der Hauptamtlichen immer enger wird, müssen manche Dinge priorisiert werden, damit sichtbar wird, was auch mal gelassen werden kann. Vielleicht gibt es ja auch einige Dinge, die eine Kirchengemeinde gut ohne Pfarrerin oder Pfarrer machen kann, sich aber zu diesem Schritt bisher noch nicht entscheiden musste. Womöglich spricht eine neue Aufgabe auch neue Personen in der Gemeinde an, die sich dann engagieren? Vielleicht gibt es andere Dinge, die man auch gut gemeinsam mit der Nachbarpfarrei feiern kann. Dann kommt eine größere Gruppe zustande, in der mehr möglich ist, oder bei gemeinsamen Gottesdiensten verändert der Gesang in einer vollen Kirche den Charakter des Gottesdienstes positiv. Nicht jede Veränderung ist nur schlecht. Sich öfter aufzumachen und woanders mitzufeiern braucht aber etwas Mut und Umgewöhung. Klar ist auch, dass jede Kirche und jede Gemeinde Glaubenszuhause bleiben soll, alleine schon deswegen, weil die Kirche im eigenen Ort auch ohne Auto erreichbar ist.

Ausprobieren: In den Vakanzsituationen muss immer schnell viel verändert, umgestellt und ausprobiert werden. Immer wieder wurden aus diesen "Notlösungen" gute neue Traditionen. Pfarreien wuchsen zusammen, gemeinsame Gruppen oder Konfiprojekte machten den Jugendlichen mehr Spaß, als wenn man nur eine ganz kleine Schar ist, in der viele Aktionen, Spiele oder Erlebnisse nicht möglich sind. Es lohnt sich also, immer neugierig zu bleiben, nicht verkopft ewig zu planen, sondern einfach mal im Stile gegenseitiger Einladungen auszuprobieren, was gemeinsam oder was nur für sich besser ist.

Klar ist: Weniger Gemeindeglieder, weniger Hauptamtliche - das ist ein Defizit, das ist schwierig, das bedeutet auch Abschied von Liebgewonnenem. Dass alles immer eine tolle Chance ist, klingt zynisch, wenn man nicht mehr erhalten kann, was einem lieb oder gar geistliche Heimat war.

Und trotzdem sollten wir nicht übersehen, dass unsere vielen Kirchen, Gemeinden, Gremien, Häuser, Ehrenamtliche, Hauptamtliche und Interessierte ein Reichtum sind, den wir nicht falsch bewerten sollten. Wir kommen gerade aus einer Zeit der Höchststände und nun geht es leider wieder rückwärts. Trotzdem geht es den Kirchengemeinden und unserem Dekanat in vielen Dingen besser als früher und vor allem besser als den meisten Christ*innen auf der Welt. Wir müssen aktuell keine Kirchen verkaufen, wie es in anderen Landeskirchen der Fall ist. Wir haben an normalen Sonntagen in unserem kleinen Dekanat nicht selten mehr als 20 Gottesdienste. Auch eine maßvolle Reduzierung belässt ein reiches Angebot an Gottesdiensten und Veranstaltungen. Und mit z.B. gemeinsamen Pfarrämtern lässt sich vielleicht auch die Last der Verwaltung und des Grunderhaltes vereinfachen.


Weiteres Prozedere: Verteilungsvorschlag DA --> Benehmen KVs und Gremien --> Verteilungsbeschluss DA --> Dienstweg OKR --> Festsetzungsbescheid --> Umsetzung bis Frist

Weitere Infos auf: https://landesstellenplanung-elkb.de/


Weitere Informationen zur Landesstellenplanung im Dekanat

Landesstellenplan + Vakanzen

Austausch Hauskreis

In der Frühjahrstagung 2021 der Landessynode wurden die Zahlen der Landesstellenplanung beschlossen. In den auf die Synode folgenden Wochen kamen die Informationen in die Dekanate.

Vakanzen

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Im Moment haben wir ständig recht hohe Vakanzwerte, also eine ganze Reihe von Stellen, für die es keine Bewerber*in gibt. Diese offenen Stellen müssen vom Pfarrkapitel mitvertreten werden.

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Die Gemeindeglieder nehmen stetig ab. Viel schneller nehmen aber zahlenmäßig die Pfarrerinnen und Pfarrer, Diakoninnen und Diakone und Religionspädagoginnen und -pädagogen ab.